März: 3 Fragen – 3 Antworten

Unsere Interviewreihe im Kinderrechtejahr 2019:

Kurzinterview mit Rabea Tutas zum Kinderrecht des Monats März:

Kinder haben das Recht auf

einen Namen, eine Staatsangehörigkeit und eine Identität

  1. Was bedeutet für Sie, Frau Tutas, das Kinderrecht „Kinder haben das Recht auf einen Namen, eine Staatsangehörigkeit und eine Identität“?

Das Kinderrecht bedeutet für mich das Herstellen, Sicherstellen und die Überprüfung des Kindeswohls durch Erziehungsberechtigte, Behörden und Politik, unabhängig von der Herkunft bzw. des Geburtsortes des Kindes und die Schaffung gleichberechtigter Startchancen und Entwicklungsmöglichkeiten für eine gesunde Identitätsbildung.

  1. Nehmen Sie Identitätsprobleme bei Kindern im Multikulturellen Forum wahr?

Direkt nehme ich im Rahmen meiner Tätigkeit keine Identitätsprobleme bei Kindern war, jedoch bekomme ich Informationen von neuzugewanderten Eltern, die sich nur schwierig im deutschen Schulsystem zurechtfinden und Rat suchen hinsichtlich der Einschulung oder der Auswahl einer weiterführenden Schule. Darüber hinaus wenden sich Eltern an uns, um Möglichkeiten für eine angemessene Freizeitgestaltung ihrer Kinder zu finden und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.

  1. Wie unterstützen Sie diese Kinder?

Eltern erhalten bei uns Beratung und werden bei der Freizeitgestaltung ihrer Kinder unterstützt, so zum Beispiel durch das „Bildungs- und Teilhabepaket“  und Informationsveranstaltungen rund um das Thema Schule bzw. das deutsche Schulsystem. Darüber hinaus bieten wir niedrigschwellige und kostenlose Freizeitgestaltungsmöglichkeiten, wie Familien-Kreativ-Cafés, Ausflüge und Mitmach-Workshops, an. Ziel ist es vor allem, neuzugewanderten Familien eine Orientierungshilfe und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, damit vor allem Kinder, die teilweise schlimme Erlebnisse hinter sich haben, in Deutschland neue Startchancen erhalten und ein Zugehörigkeitsgefühl entwickeln.

Rabea Tutas

ist bei der Integrationsagentur des Multikulturellen Forum e.V. in Düsseldorf tätig und unterstützt Familien mit Zuwanderungsgeschichte

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