Kurzinterview mit Martin Mones zum Kinderrecht des Monats Mai:
Kinder haben das Recht auf
Bildung und Ausbildung
- Was bedeutet für Sie, Herr Mones, das Kinderrecht: „Kinder haben das Recht auf Bildung und Ausbildung“?
Das Kinderrecht auf Bildung bedeutet in erster Linie für mich, dass alle Kinder, egal in welchen familiären Konstellationen sie aufwachsen, ein Recht darauf haben, ihr Leben größtmöglich selbstbestimmt und in Freiheit zu leben und zu gestalten. Dabei haben Eltern und Erziehungsberechtigte die selbstverständliche Pflicht, ihre Kinder nach besten Kräften zu unterstützen, damit sie aktiv an der Gesellschaft teilhaben können.
- Welche Schwierigkeiten/Möglichkeiten erleben die Kinder?
Für Kinder, die unter erschwerten Bedingungen aufwachsen (Gewalt, Drogen, Kinderarmut, Arbeitslosigkeit der Eltern etc.) ist das Recht auf Bildung und Ausbildung häufig ein Wunschtraum, der in ihrem Alltag nicht vorkommt, weil ihre Lebenswirklichkeit eine ganz andere ist. Eltern, die selber nicht in der Gesellschaft verankert sind, haben keine Möglichkeiten, ihren Kindern Werte zu vermitteln, an die sie selber nicht glauben oder die verloren gegangen sind. Das führt bei den Kindern zu Orientierungs- und Werteverlust.
- Wie setzen Sie das Kinderrecht in Ihrem beruflichen Alltag um?
Jedes Kind hat triftige Gründe, warum es so handelt wie es handelt, auch wenn wir das oft nicht verstehen können, weil wir die Lebensgeschichte nur bruchstückhaft kennen. Das Wichtigste, was ich in meinem Alltag den mir anvertrauten Kindern zeigen kann, ist persönliche Wertschätzung und Achtung nach dem Motto: Behandle andere Menschen so, wie du es dir selber von den anderen wünscht, auch wenn es mal schlecht gelaufen ist…..
Martin Mones
ist Konrektor einer Förderschule mit den Förderschwerpunkten Lernen und Emotional-Soziale-Entwicklung in Essen