Kurzinterview mit Andreas Bensiek zum Kinderrecht des Monats Juni:
Kinder haben das Recht auf
Freizeit, Spiel und Erholung
- Was bedeutet für Sie, Herr Bensiek, das Kinderrecht: „Alle Kinder haben das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung“?
Spielen ist für die Entwicklung der Kinder enorm wichtig. Das spielende Kind ist immer auch ein lernendes und sich entwickelndes Kind. Wer einem Kind sein Recht auf nicht zweckgebundene Nutzung seiner “freien” Zeit durch Spiel Sport, Spaß ermöglicht, der unterstützt seine Entwicklung zu einem selbstständigen und selbstbewussten Erwachsenen.
- Welche Schwierigkeiten/Möglichkeiten erleben die Kinder?
Kinder brauchen so viele Freiräume wie möglich und so wenig Leistungsdruck wie möglich. Spiel und Sport sind oft mit großem Leistung- und Vergleichsdruck verbunden, was für das Kind körperlich wie seelisch enorme Belastung bedeutet. Manche Eltern verwechseln ihre eigenen Wünsche und Vorstellungen mit den Bedürfnissen ihrer Kinder und messen den Wert ihres Kindes zu sehr an dessen Leistungen. Schön ist es, wenn ich Eltern erlebe, die ihr Kind achtsam beobachten und einmal erspüren, was ihr Kind gerade braucht – losgelöst vom nächsten Termin.
- Was hilft und was lernen die Kinder in Ihren Kursen?
Vordergründig erlernen die Kinder die spannende Kampfkunst “Kung Fu” mit vielseitigen Bewegungsmöglichkeiten. Bedingt durch die Art der Übungen – Schlagen und Treten kann ja durchaus gefährlich sein – entwickeln die Übenden ein großes Maß an Achtsamkeit. Diese Achtsamkeit, gepaart mit dem Wissen um die eigene Kraft und Selbstwirksamkeit, kann es den Kindern – und natürlich auch den Erwachsenen – ermöglichen, die eigenen Bedürfnisse klarer zu erkennen, zu formulieren und zu diskutieren, im Training wie im Alltag
Andreas Bensiek
ist Vorsitzender und Haupttrainer des Tai Wu Dao Verbandes e.V., Kampfkunstmeister und Übungsleiter für Bewegungserziehung.