Was wir denken, warum unser Kleinkind einen Wutanfall hat?

  • Es ist in der Trotzphase
  • Es testet seine Grenzen
  • Es will uns provozieren
  • Wir sind nicht konsequent genug…

Warum es wirklich einen Wutanfall hat?

  • Das Kind lernt seinen eigenen Willen zu entwickeln
  • Es lernt, seinen Stress zu bewältigen
  • Die innere Welt braucht etwas, aber die äußere Welt ist nicht so, wie es das Kind braucht
  • Der Tag war bereits zu lang
  • Das Kooperationskontingent ist aufgebraucht
  • Das Kind ist müde, hungrig oder braucht Nähe…

In Wikipedia steht, dass ‘Trotz’ ursprünglich nur Widerstand hieß und nicht negativ besetzt war, doch im Zusammenhang mit Kindern ist es in unserer Gesellschaft eine negative Zuschreibung.

Was passiert da eigentlich? Was ist ein Wutanfall?
“Es ist der Ausdruck einer inneren Spannung – meine innere Welt will oder braucht was, aber die äußere Welt ist nicht so, wie ich das brauche. Das ist heftig, aber nicht, weil das Kind uns ärgern oder ‘Grenzen testen’ will, sondern weil das kindliche Gehirn gerade erst lernt, mit diesem neuen Frust und dem daraus resultierenden Stress richtig umzugehen. Im Prinzip sind die Kinder nicht im ‘Trotzalter’, sondern in einer Phase der Autonomieentwicklung. Sie bewegen sich von der völligen ‘Wir’-Welt mit ihren Bezugspersonen hin in eine Welt, in der sie sich als eigenständiges Wesen wahrnehmen und eigene Ideen verfolgen. Dass diese Ideen nicht immer mit den ‘Außen’ zusammenpassen, ist neu und muss erstmal bewältigt werden. Kinder haben ein Recht auf Wut. Sie müssen spüren, dass sie auch geliebt werden, wenn sie ihre Gefühle noch nicht regulieren können. Freue dich, wenn dein Kind mit viel Kraft dafür kämpft, seinen Willen zu finden und durchzusetzen. Es wird diese Kraft später noch brauchen.
[aus: “artgerecht – das andere Kleinkinderbuch” von Nicola Schmidt aus dem @koeselverlag]

In den Familiencafés des Kinderschutzbundes wird sehr oft über Trotzanfälle oder Wutausbrüche der Kleinkinder und auch der Eltern gesprochen. Meistens fühlen sich alle danach schlecht und wünschen sich einen anderen Umgang mit intensiven Gefühlen. Diese Fragen sind auch Thema in den Elternkursen „Starke Eltern – Starke Kinder“, die regelmäßig vom Kinderschutzbund in verschiedenen Stadtteilen in Düsseldorf angeboten werden.

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