Wie man Kinder für Kunst begeistert

Wie plant man einen entspannten Museumsbesuch mit Kleinkindern?

“Eltern müssen sich vorher gut informieren, damit sie einen frohen Museumsbesuch für sich und ihr Kind haben”, sagt Sabina Leßmann, Kuratorin für Bildung und Vermittlung im Kunstmuseum Bonn und Sprecherin der Fachgruppe Kinder und Jugendliche in Museen im Bundesverband Museumspädagogik e.V. “Man kann nicht sagen: Ich gehe ins Museum, es wird schon etwas Ansprechendes und Altersgerechtes für meine Kinder haben.” Dafür seien Museen zu unterschiedlich. Eltern sollten zum Beispiel danach schauen, ob es einen barrierefreien Zugang für den Kinderwagen gibt, Räume zum Spielen oder auch Räume, in denen sie stillen oder ihrem Kind etwas zu essen oder zu trinken geben können.

Manche Museen haben Mitmachstationen mit digitalen Medien, Museumskoffer oder -rucksäcke mit kleinen Aufgaben, Repliken, Materialproben oder Spielmaterialien. “Außerdem bieten alle Museen Workshops an. Da wird auch bildnerisch gearbeitet, die Kinder können haptische Erfahrungen machen und mit Farben und plastischen Materialien arbeiten.”

Wollen sich aber die Eltern eine bestimmte Ausstellung anschauen, sollten sie vorher überlegen, wie sie diese auch für die Kinder interessant machen können. “Manche Kinder fangen sonst an zu quengeln und dann wird es nervig.” Die Eltern können Stifte und Papier mitnehmen und die Kinder anregen, etwas zu malen oder ein Suchspiel zu machen und sie zum Beispiel auf den Bildern Tiere entdecken lassen. “Dass Eltern sich gerne eine Ausstellung anschauen wollen, ist völlig legitim”, sagt Margot Reinig. “Nur dann sind sie dafür verantwortlich, dass auch die Kinder etwas davon haben.”

Ab welchem Alter ist das überhaupt was für Kinder?

“Ab drei Jahren können Kinder das Museum aktiv wahrnehmen”, sagt Sabina Leßmann. “Das heißt natürlich nicht, dass nicht auch Eltern mit ihren kleineren Kindern einen schönen Museumsbesuch erleben können.” Margot Reinig hält vier bis sechs Jahre für ein gutes Alter. “Man muss sich natürlich auch fragen: Könnte diese Ausstellung mein Kind interessieren? Denn das ist sehr individuell: Wenn Sie drei Kinder haben, dann fühlen sich vielleicht zwei Kinder angesprochen und eines nicht.”

Ab welchem Alter können Kinder gut an Führungen teilnehmen?

Das kann man ruhig schon mit Vorschulkindern machen, findet Margot Reinig. Sabina Leßmann rät dazu, sich auch da vorher bei den Museen zu informieren und bei Kindern unter vier Jahren nachzufragen, ob es spezielle Angebote gibt. Bei den Familienführungen sei meist das Alter angegeben. “Aber wenn wir Führungen ab sechs Jahren anbieten, kommen Eltern natürlich auch mit der dreijährigen Schwester. Gute Angebote sind deshalb immer bemüht und fähig, Kinder jeden Alters einzubinden.” Eine frontale Führung ist ungünstig bei Vorschulkindern, besser sind dialogische Angebote, bei denen Kinder, Eltern und Vermittlerin oder Vermittler ins Gespräch kommen.

Welche Chancen bietet ein gemeinsamer Museumsbesuch?

Wichtig ist, dass er zu einem gemeinsamen emotionalen Erlebnis wird, sagt Margot Reinig vom Hamburger Kindermuseum, und nicht, dass die Eltern in der Kunst schwelgen und ihre Kinder nur mitschleppen. Das sei abschreckend für die Kinder. Das Museum gibt Gelegenheit für Gespräche: “‘Das finde ich gut, wie findest du das denn? Guck mal, wie dieses Blau gemalt ist oder die Gräser und wie dick die Farbe ist.’ Das stärkt die Familie ganz ungemein, den Umgang miteinander und den Zusammenhalt. Wenn sie gemeinsam mit der Familie Freude im Museum hatten, dann gehen Kinder auch gerne immer wieder dorthin.”

Das Museum ist auch ein Raum, in dem man sich gut über Werte und Ansichten austauschen kann. “Daher ist er ein großartiger Ort, um mit seinen Kindern, egal welchen Alters, in einen Dialog zu kommen”, sagt Sabina Leßmann. “Es gibt auch Phasen mit Kindern, in denen man nicht in engem Austausch steht.” Wenn Eltern mit Heranwachsenden durch das Museum gingen, könnten echte Begegnungen zwischen ihnen stattfinden. “Hier liegt eine gute Chance für eine Unterhaltung, denn es geht um die eigene Identität und die eigenen Meinungen, die man über die Welt und das Leben hat.”

(Quelle: www.zeit.de)

Hier gibt es ein paar Ideen für euch. Manche Museen findet ihr nicht in direkter Nähe. Das bietet dann die Chance den Ausflug ins Museum vielleicht noch mit einem schönen Spaziergang abzuschließen in einer Umgebung, die der ganzen Familie noch nicht so bekannt ist, wie der Wald oder der Spielplatz direkt vor der Haustür.

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