Der Kinderschutzbund machte mit einer spektakulären Kreide-Aktion auf dem Düsseldorfer Marktplatz das Ausmaß von Kinderarmut sichtbar

(von links nach rechts): Dr. Hauke Duckwitz (Kinderschutzbund Düsseldorf), Mgboji Ume (Nachwuchsspieler Fortuna Düsseldorf), Dr. Stephan Keller (Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf), Daniel Fischbuch (Spieler der Düsseldorfer EG) und Krista Körbes (Kinderschutzbund Landesverband NRW)

Kinder haben Armut nicht gewählt

Düsseldorf/Wuppertal, 18.09.2021

Eine kleine Kinder-Figur nach der anderen sprühten die Teams des Kinderschutzbundes am heutigen Samstag mit wasserlöslicher Kreide auf den Düsseldorfer Marktplatz. Insgesamt 1.890 von ihnen bevölkerten am Nachmittag das Kopfsteinpflaster vor dem Rathaus. Die Kreide-Figuren stehen stellvertretend für die 18.906 Mädchen und Jungen, die in Düsseldorf in Armut leben. Mit dieser Aktion machte der Ortsverband Düsseldorf gemeinsam mit dem Landesverband des Kinderschutzbundes zum Weltkindertag sichtbar, wie viele junge Menschen von Kinderarmut betroffen sind. „Kinder haben Armut nicht gewählt“, so lautet der Titel der Kampagne.

Bereits seit vergangener Woche sorgt dieser Slogan dank der Unterstützung der Rheinbahn auf den Infoscreens den U-Bahn-Stationen für Aufmerksamkeit. Auch vor der Tonhalle und dem Rathaus wurden Flaggen mit dem Kampagnen-Motiv gehisst. Es flimmerte außerdem beim Heimspiel von Fortuna Düsseldorf über die große Anzeigentafel der Merkur Spiel-Arena. „Unsere Kampagne gegen Kinderarmut erfährt breite Unterstützung in der Stadt“, sagte Dr. Hauke Duckwitz, Vorsitzender des Kinderschutzbundes in Düsseldorf, und bedankte sich vielmals dafür.


Der Düsseldorfer Rathausplatz leuchtet blau: Die Sprühaktion aus der Luft

„Jedes fünfte Kind wird in der reichen Landeshauptstadt Düsseldorf in einer Familie groß, die mit wenig Geld auskommen muss“, erklärte Duckwitz. „Das hat sich keines dieser Kinder ausgesucht. Als Gesellschaft dürfen wir es nicht zulassen, dass das geringe Einkommen der Eltern die Zukunftschancen junger Menschen negativ beeinflusst.“

Auch Düsseldorfs Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller griff zur Sprühkreide und beteiligte sich an der Aktion des Kinderschutzbundes. „Wenn jedes fünfte Kind in unserer Stadt in einer Familie mit geringem Einkommen aufwächst, muss das für uns Auftrag sein, dies zu ändern und für faire Chance zu sorgen“, sagte Keller.

Dem Kinderschutzbund ist bei der Kampagne über die lokale Bedeutung hinaus die landesweite Relevanz wichtig. Auch auf ganz Nordrhein-Westfalen bezogen ist jeder fünfte junge Mensch unter 18 Jahren von Armut betroffen. [2] In manchen Regionen, insbesondere im Ruhrgebiet, liegen die Zahlen noch weit darüber.

„Wenn Kinder und Jugendliche in Armut aufwachsen, hat das Einfluss auf ihr ganzes Leben – und das ist zutiefst ungerecht“, kritisiert Prof. Dr. Gaby Flösser, Landesvorsitzende des Kinderschutzbundes in NRW. Armut bedeute für Kinder häufig, von Anfang an ausgegrenzt und in ihrer Entwicklung benachteiligt zu sein. Das spiegele sich insbesondere in den Bereichen Bildung, Kultur, Soziales und Gesundheit wider. „Daher machen wir uns als Kinderschutzbund für faire Startbedingungen und gesellschaftliche Teilhabe für alle Kinder und Jugendlichen stark“, so Flösser weiter.

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