Kostenloser Vortrag rund um die Wut

Das Kind wirft sich auf den Boden und schreit. Es schlägt zornig mit den Händen auf den Tisch. Wie gehen wir damit um? Wir laden ein zu einem kostenlosen Vortrag rund um die Wut am Montag, 2. Dezember, von 19 bis 20 Uhr, im Familiencafè am Sana. Infos und Anmeldung: teesselink@kinderschutzbund-duesseldorf.de

Was denken wir, warum unser Kleinkind einen Wutanfall hat? Es ist in der Trotzphase. Es testet seine Grenzen. Es will uns provozieren. Wir sind nicht konsequent genug. Dabei gibt es noch ganz andere Gründe für die Wut: Das Kind lernt seinen eigenen Willen zu entwickeln. Es lernt, seinen Stress zu bewältigen. Die innere Welt braucht etwas, aber die äußere Welt ist nicht so, wie es das Kind braucht. Der Tag war bereits zu lang. Das Kooperationskontingent ist aufgebraucht. Das Kind ist müde, hungrig oder braucht Nähe

“Trotz” bedeutete ursprünglich nur Widerstand und war nicht unbedingt negativ. Im Zusammenhang mit Kindern ist Wut in unserer Gesellschaft eine negative Zuschreibung (Wikipedia).

Doch was passiert bei einem Wutanfall?

Es ist der Ausdruck einer inneren Spannung – meine innere Welt will oder braucht was, aber die äußere Welt ist nicht so, wie ich das brauche. Das ist heftig, aber nicht, weil das Kind uns ärgern oder Grenzen testen will, sondern weil das kindliche Gehirn gerade erst lernt, mit diesem neuen Frust und dem daraus resultierenden Stress richtig umzugehen.

Im Prinzip sind die Kinder nicht im “Trotzalter”, sondern in einer Phase der Autonomieentwicklung. Sie bewegen sich von der völligen “Wir”-Welt mit ihren Bezugspersonen hin in eine Welt, in der sie sich als eigenständiges Wesen wahrnehmen und eigene Ideen verfolgen. Dass diese Ideen nicht immer mit “Außen” zusammenpassen, ist neu und muss erstmal bewältigt werden.

Kinder haben ein Recht auf Wut. Sie müssen spüren, dass sie auch geliebt werden, wenn sie ihre Gefühle noch nicht regulieren können.

Freue dich, wenn dein Kind mit viel Kraft dafür kämpft, seinen Willen zu finden und durchzusetzen. Es wird diese Kraft später noch brauchen.

Den Text hat Anke Teesselink, Leiterin des Familiencafés am Sana, zusammengetragen aus: “artgerecht – das andere Kleinkinderbuch” von Nicola Schmidt aus dem @koeselverlag]

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