15 Jahre Familiencafé am EVK und 3 Jahre WINZIGKLEIN

„Alle Leut, alle Leut geh´n jetzt nach Haus…“ erklingt es vielstimmig hinter den Fenstern der Kirchfeldstr. 48 in Unterbilk. Kurze Zeit später öffnet sich die Tür und reihenweise verabschieden sich Eltern und Kinder mit fröhlichem Winken. Ein typisches Bild, wenn eine der Öffnungszeiten im Familiencafé zu Ende geht.
In den gemütlichen Räumen des Familiencafés können sich Familien mit Kindern von 0 – 3 Jahren kennenlernen, austauschen und Kraft tanken. Die Kinder begegnen Gleichaltrigen und können gemeinsam den vielfältigen Spielbereich erkunden – und das ganze kostenfrei und ohne Anmeldung. Für Kaffee und Tee wird stehts gesorgt und auch die ein oder andere Nascherei und frisches Obst steht für die Besucherinnen bereit. Wenn das junge Familienleben Herausforderungen, Fragen und Unsicherheiten aufwirft, stehen die kompetenten Mitarbeiterinnen den Familien unterstützend zur Seite, hören zu und helfen Lösungen zu finden.

Angefangen hat alles im Juni vor 15 Jahren in einem kleinen Ladenlokal am Fürstenwall. Der Kinderschutzbund Düsseldorf eröffnet in Kooperation mit dem EVK das „Familiencafé am Fürstenwall“. Zwischen der Inbetriebnahme am 2. Juni 2008 und der offiziellen Eröffnung am 15. August 2008 hatte sich bereits eine Dauerbesucherschaft eingefunden. Schnell wurden die Räumlichkeiten zu klein und der immer größer werdende Bedarf konnte mit 3 Öffnungszeiten nicht mehr abgedeckt werden. „Da war es eine glückliche Fügung, dass die Räume der ehemaligen Elternschule in der Kirchfeldstr. 48 gerade frei wurden“, so Ute Mones, Leiterin des Familiencafés 2008 – 2020. 2012 erfolgte der Umzug in die heutigen Räumlichkeiten und das Angebot aus Offener Treff, Klitzeklein und Kinderbetreuung konnte mit mehr Platz fortgeführt werden.

Manchmal kommt es anders als geplant und die Schwangerschaft endet deutlich vor dem errechneten Geburtstermin. Oder das Kind wird mit einer Erkrankung bzw. einer Beeinträchtigung geboren. Für die Familien wirft das oft ganz andere Fragen, Sorgen, Gedanken und Herausforderungen auf als bei Familien mit gesund und reif geborenen Kindern. Auch die ganz eigenen Vorstellungen von Elternsein und Familienleben werden urplötzlich auf den Kopf gestellt. Da tut es gut, sich mit Eltern auszutauschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und sich in einer vergleichbaren Situation befinden.
„Der Austausch mit anderen hilft mir sehr! Das Fragen nach Tipps und der Erfahrungsaustausch mit den anderen Müttern hilft mir, diese intensiven Erlebnisse besser zu verarbeiten“ ist beispielsweise eine Rückmeldung einer betroffenen Mutter. Denn gerade das Gefühl, alleine mit diesem Schicksal zu sein, belastet Eltern häufig sehr. Genau dafür wurde 2020 das Projekt WINZIGKLEIN im Familiencafé am EVK eingerichtet. Mit dem speziellen WINZIGKLEIN-Treff und regelmäßigen Besuchen auf der Kinderintensivstation und in der Kinderklinik des EVKs bietet das Projekt eine Begleitung von der Geburt an bis zum 3. Lebensjahr.
Bereits während des Aufenthaltes im Krankenhaus und natürlich auch in der Zeit danach besteht die Möglichkeit einer individuellen Beratung.